04.06.2018

Tagesheilige - 4. Juni - hl. Franz von Caráciollo


Der hl. Franz v. Caráciollo empfängt das Allerheiligste Sakrament.
 Gemälde, frühes 17. Jh.

Francesco Carácciolo, geboren am 13. Oktober 1563 im Abruzzendorf Villa Santa Maria, entstammte der neapolitanischen Adelsfamilie Caráciollo. Bei seiner Taufe erhielt er den Namen Ascanio. Schon in seiner Kindheit fielen seine ausgesprochene Sanftheit und Aufrichtigkeit auf. Als er mit 22 Jahren auf wundersame Weise von der Lepra geheilt wurde, verteilte er seine gesamten Besitztümer an die Armen und schwor sich, Priester zu werden. 1585 ging er nach Neapel, um Theologie zu studieren. Zwei Jahre später wurde er zum Priester geweiht und schloss sich der Bruderschaft der "Bianchi della Giustizia" an, die sich um zum Tode verurteilten Gefangene und Galeerensträflinge kümmerte und sie seelsorgerisch begleitete.
1588 gründete er gemeinsam mit den Priestern Giovanni Agostino Adorno und Fabrizio Caracciolo die Kongregation der Clerici regulares minores, der Minderen Regularkleriker, kurz Caraccioliner oder Marianer, die noch im selben Jahr von Papst Sixtus V. - und erneut 1605 von Papst Paul V. - anerkannt wurde und ihre Aufgabe in der Seelsorge, der Unterweisung der Jugend und dem Dienst an Kranken sah.

1588 gründete er gemeinsam mit den Priestern Giovanni Agostino Adorno und Fabrizio Caracciolo die Kongregation der Clerici regulares minores, der Minderen Regularkleriker, kurz Caraccioliner oder Marianer, die noch im selben Jahr von Papst Sixtus V. - und erneut 1605 von Papst Paul V. - anerkannt wurde und ihre Aufgabe in der Seelsorge, der Unterweisung der Jugend und dem Dienst an Kranken sah.
1588 gründete er zusammen mit den beiden Priestern Giovanni Agostino Adorno und Fabrizio Caráciollo den Orden der "Clerici regulares minores" ("Mindere Regularkanoniker"), nachdem diese ihn dabei um Unterstützung gebeten hatten. Der hl. Franz von Caráciollo sah darin ein Vertrauen des Göttlichen Willens speziell ihm gegenüber und war maßgeblich an der Ausarbeitung der Ordensregeln beteiligt. Der neue Orden, der fortan in abgekürzter Form auch "Caraciolliner" oder "Marianer" genannt wurde, widmete sich der Seelsorge, engagierte sich in der Jugendarbeit und der Krankenpflege. Papst Sixtus V. genehmigte den Orden noch am 1. Juli des Jahres, der am 18. Februar 1591 durch Gregor XIV. und am 1. Juni 1592 durch Clemens VIII. bestätigt wurde. Nach Agostino Adorno wurde Franz von Caráciollo 1593 der zweite Ordensgeneral. In dieser Funktion beförderte er die Ausbreitung des Ordens vor allem nach Spanien. Insgesamt drei Reisen unternahm er dahin. Am 15. Januar 1599 eröffnete er in Madrid das Kloster des Heiligen Geistes, am 9. September 1601 in Valladolid eine weitere Niederlassung und noch im selben Jahr in Alcalá ein Ordenshaus zur speziellen Ausbildung des Nachwuchses. 
Zur Zeit seiner größten Ausdehnung umfasste der Orden 60 Niederlassungen, die sich vor allem auf die Iberische Halbinsel und das Königreich Neapel konzentrierten. Im Zuge der Aufklärung schmolz der Orden auf nur wenige Häuser ab. Erst durch die Förderung Papst Benedikts XV. im 19. Jahrhundert erfuhren die "Caráciolliner", vor allem in Italien, wieder einen zaghaften Aufschwung, der sich durch Niederlassungsgründungen in Afrika, Indien und auf den Philippinen auch im 20. Jahrhundert fortsetzte. In Deutschland existiert seit 1972 ein Kloster der "Minderen Regularkanoniker" in Münster.


Als "Prediger der Liebe" im stark gegenreformatorischen Geist führte der hl. Franz von Caráciollo einen "Kreuzzug der Liebe gegen den sozialen Hass und das sittliche Elend". Er glaubte, dies am besten dadurch bewerkstelligen zu können, wenn er die Verehrung der Eucharistie in den Mittelpunkt rückte. In der "Ewigen Anbetung", die er in seinen Orden einführte, sah er ein weiteres Mittel der seelischen Reinigung gegeben. 
Der hl. Franz von Caráciollo trat auch als Autor hervor. Seine Schrift "Le sette stazioni sopra la Passione di N.S. Gesù Christo" ("Sieben Stationen auf dem Leidensweg Jesu Christi") fand über seinen Orden weite Verbreitung.
Am 4. Juni 1608 starb er in Argenta. Seine sterblichen Überreste wurden nach Neapel überführt, wo er seine letzte Ruhestätte fand. Der in Neapel besonders verehrte Franz von Caráciollo wurde am 24. Mai 1807 von Papst Pius VII. heiliggesprochen und schließlich 1838 auch zum Schutzpatron Neapels erhoben.
Mit Reisen nach Spanien wirkte Franz an der Ausbreitung des Ordens mit. Ab 1593 versah er selbst das Amt des Ordensgenerals. Der Prediger der Liebe führte einen Kreuzzug der Liebe gegen den sozialen Hass und das sittliche Elend, förderte die Verehrung der Eucharistie und führte die Ewige Anbetung in seinem Orden ein.
Als er das Nachlassen seiner Kräfte verspürte, legte er sein Ordensamt nieder, unternahm eine Wallfahrt nach Loreto und zog sich ins Kloster in Agnone zurück.



Gemälde, 19. Jahrhundert (?), im Kloster Casamari
Gemälde, 19. Jahrhundert (?), im Kloster Casamari
Franz wurde in der Kirche Monteverginella in Neapel beigesetzt.

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