Zu den Blutzeugen, die unter der Regierung der grausamen Elisabeth von
England ihres katholischen Glaubens wegen hingerichtet wurden, gehörte auch
John Posti aus Pereth in der Grafschaft Cumberland. Er war ein kindlicher
Verehrer der Gottesmutter. Einen glänzenden Beweis hiervon gab er noch sterbend
den Feinden der Kirche. Als er am Galgen angelangt war, kniete er auf der
untersten Stufe der Treppe nieder und betete laut den Englischen Gruß:
„Der
Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft
und sie empfing vom Heiligen
Geiste.
Gegrüßet seist du, Maria . . .“
- Dann stieg er auf die zweite Stufe,
kniete abermals nieder und betete:
„Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des
Herrn,
mir geschehe nach deinem Worte“
mit dem zweiten Ave-Maria.
- Endlich
betrat er die dritte und letzte Stufe des Schafotts und betete kniend:
„Und das
Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt“
und dann das dritte
Ave-Maria.
Dann überließ er sich dem Scharfrichter, um als Blutzeuge für den
katholischen Glauben und die katholische Marienverehrung zu sterben.
Wir alle sind schließlich zum Tode verurteilt. Jeden Tag kommen wir um drei Stufen dem Tode näher, um einen Morgen, um einen Mittag und einen Abend. Machen wir es doch wie jener Märtyrer Englands! Beten wir auf jeder dieser Stufen zum Tode den Englischen Gruß; beten wir ihn gewissenhaft am Morgen, am Mittag und Abend! Halten wir Treue der Mutter Gottes und im Angelus-Gebet!
„Bitte für uns, o heilige Gottesgebärerin, auf dass wir würdig werden
der Verheißungen Christi.
Wir bitten dich, o Herr, ergieße deine Gnade in
unsere Herzen, damit wir, die wir durch des Engels Botschaft die Menschwerdung
Christi, deines Sohnes, erkannt haben, durch sein Leiden und Kreuz zur
Herrlichkeit der Auferstehung geführt werden. Durch denselben Christus, unseren
Herrn. Amen.“ (100 Tage Ablass)
Wer dieses Gebet einen ganzen Monat hindurch täglich verrichtet,
erlangt einmal im Monat an einem beliebigen Tag einen vollkommenen Ablass, wenn
er die heiligen Sakramente empfängt und nach der Meinung des Heiligen Vaters
betet. (Leo XIII., 15. März 1884)
Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. - Hrsg.: Aktion „Deutschland
braucht Mariens Hilfe“ - DVCK e. V., Frankfurt am Main
Beim Angelusläuten in
Irland
Von Robert Lynd, in
„Home Life in Ireland“ 1946
Wenn man sich irgendwo
in Irland – ausgenommen im Nordosten – um die Mittagsstunde in einer Kleinstadt
befindet, wenn die Glocken zum Angelus läuten, sieht man alle Leute den Hut
abnehmen und sich zum Gebet bekreuzen. Da verliert die Welt ihr Arbeitsgesicht
oder das ihrer gewöhnlichen Leere, und die Straßen nehmen für einen Augenblick
eine ganz besondere Schönheit an, wenn so die Alten und die Jungen ihre Augen
senken und ein schnelles Gebet zur Muttergottes lispeln. Vor den Türen der Häuser,
auf den Brücken über den Fluss, überall senkt sich eine Stimmung der Andacht
auf die Stadt, wenn der Klang der Mittagsglocken durch ihre Straßen hallt.
Sogar der Polizist, spaßhaft steif in seiner militärischen Uniform, senkt das
Haupt in einer Art Gruß und ehrt damit die Himmelsmutter. Ich bekenne es, ich
habe dieses tägliche Vergessen der Welt in der Mitte des Tages lieb. Es bringt
wenigstens einmal am Tag Wunder in jedes Städtchen.
Quelle: https://www.marianisches.de/gebete/der-engel-des-herrn/
Bild: aus dem Kalender „Ireland needs Fatima“ Mai 2012.
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