"Vrône
lîcham", heißt es mittelhochdeutsch, das Hochfest "des Herren Leib",
jedem als Fronleichnam bekannt, manchem auch als Pranger- oder Blutstag
geläufig.
Als die Mystikerin Juliana von Lüttich im 13. Jahrhundert
Visionen hatte, in deren Zentrum die Verehrung der Eucharistie stehen
sollte, war sie es, die Priorin von Mont Cornillon, die damit einen
entscheidenden Anstoß zur Einführung des Fronleichnamsfestes gab.
Prozessionen in einem Meer aus Blütenkränzen und über Straßen, die in
Blumenbildern schier ertrinken; Prozessionen durch die frühlinghaft
frische, kraftvoll aufwachsende Natur: Darin versinnbildlicht sich die
Macht des wiederkehrenden Lebens in Jesu Christi als Gottes
Menschensohn. Über allem schwebt in den Händen des Priesters die
Monstranz mit dem Allerheiligsten. In der Wiederverfleischlichung Jesu
in der konsekrierten Hostie und der Heiligung der Eucharistie feiern wir
Gottes Erbarmen mit der menschlichen Kreatürlichkeit. Überall sehen wir
nun Gottes Herrlichkeit - und beten voller Zuversicht:
"Laut soll
unser Lob erschallen und das Herz in Freude wallen; denn der Tag hat
sich genaht, da der Herr zum Tisch der Gnaden uns zum erstenmal geladen
und dies Brot geopfert hat."
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