... sagt schon der Weltweise Seneca. Man darf nicht vergessen, dass alle
wahre Freude verdient sein will und nur als Lohn für eine geordnete
Lebensführung genossen werden kann. Aller wahren Freude Voraussetzung und
Vorbereitung ist daher: Erfüllung der Pflicht, gewissenhafte Lebensarbeit;
Treue gegen den irdischen und ewigen Beruf, normale Herzensstellung gegen Gott
und den Menschen.
Das Edelweiß der Freude, der wahren Seelenfreude kann sich unmöglich
einwurzeln und dauernd ansiedeln unter den Dornen und Disteln und Brennesseln
eines arbeitsscheuen, pflichtvergessenen Lebens, nicht im Sumpf und Morast der
Unzucht und Unmäßigkeit, nicht in liebloser Selbstsucht, nicht in der Trägheit,
nicht in einen, gottvergessenen Dasein. Jedes Edelweiß braucht tiefen,
reichbesonnten Bodengrund, Höhenluft und Alpennatur. Sein bester Standort ist
der Stand der Gnade, ein Leben der Tugend und Heiligkeit. Da fehlt es nie; aber
es fehlt auch nicht im Leben des armen
und ärmsten Sündern, sobald er sich nur entschieden wieder der Sonne zukehrt und
seine Schritte aus der Tiefe zur Höhe lenkt; gleich lacht es ihm entgegen und
muntert ihn auf in seinem herben Bußgeschäft.
Und je mehr es aufwärts geht, je reiner die Lebensluft wird, je ernster
man es nimmt mit seiner Pflicht, je mehr die Brust sich weitet in der warmen
Sonnenregion der Liebe, desto weniger wird man über Mangel an Freude zu klagen
haben, desto mehr entwickelt sich der Wille zum Meister und Herrscher, der die
Macht hat und zum Trübsinn sprechen kann: Weiche! Und zur Freude: Komm! (Bischof v. Keppler)
Möge die Muttergottes und dazu beistehen!
Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. - Hrsg.: Aktion „Deutschland
braucht Mariens Hilfe“ - DVCK e. V., Frankfurt
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