Eine
Frau verließ niemals das Haus, ohne sich vorher eine Hand voll Glassteinchen
einzustecken. Sie wollte die schönen Momente des Tages bewusst wahrnehmen, um
sie besser zählen zu können. Jede gute, schöne und positive Kleinigkeit, die sie
während de Tages erlebte (z.B.) ein lustiges Schwätzchen, strahlende
Kinderaugen, ein gutes Essen, eine kleine Aufmerksamkeit, und für alles, was
die Sinne erfreute, ließ sie ein Glassteinchen von der rechten in die linke
Jackentasche gleiten. Manchmal waren es gleich zwei oder drei.
Abends zu Hause zählte sie dann
die Glassteinchen aus der linken Jackentasche. Sie zelebrierte die Minuten. Sie
führte sich dann vor Augen, wie viel Schönes und Gutes ihr an diesem Tag
begegnet war. Sie freute sich und dankte ihrem Schöpfer. Und sogar dann, wenn
sie nur ein Glassteinchen zählen konnte, war es ein gelungener Tag, ein Tag, an
dem es sich zu leben gelohnt hatte.
Quelle: Die Farben des Lebens –
Verlag am Birnbach – 57612 Birnbach
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