07.09.2017

Systematisches Vorgehen gegen die Marienverehrung


Der hl. Ludwig von Montfort schreibt:
„Manchmal kann man diese Herren zwar von der Marienverehrung reden hören, aber nicht, um sie zu verbreiten und zu empfehlen, sondern um die Missbräuche auszurotten, die damit getrieben werden. Dabei sind sie selbst ohne Frömmigkeit und ohne innige Verehrung für Dich, eben weil sie keine für Maria haben. Den Marienpsalter, das Skapulier, den Rosenkranz betrachten sie als Altweiberandachten, typisch für die Unwissenden, unnötig zur Erlangung des Heiles; und wenn ihnen ein Marienverehrer in die Hände fällt, der einen Rosenkranz betet oder irgendeine andere marianische Andacht übt, dann werden sie bald dafür sorgen, dass er seine Einstellung und Neigung ändert. Sie werden ihm raten, statt des Rosenkranzes die sieben Bußpsalmen zu beten, und statt der Marienverehrung werden sie ihm die Verehrung Jesu Christi empfehlen.“
Der hl. Ludwig enthüllt hier ein systematisches Vorgehen innerhalb der Kirche gegen die Verehrung der Gottesmutter. Es gab zu seiner Zeit Menschen, die keine ernsthafte Verehrung zu unserem Herrn hatten und deren einziges Ziel es war, die Marienverehrung zu zerstören. Wenn also ihnen jemand in die Hände fiel, der sich täglich dem Rosenkranzgebet widmete, versuchten sie diesem sofort diese Gewohnheit auszureden und empfahlen ihm das Beten der Bußpsalmen. Die Psalmen sind das Hauptgebet der heiligen Liturgie, sie aber pflichtgemäß dem Rosenkranz vorzuziehen und gar zu ersetzen, führt zu einer vollständigen Abschaffung eines Gebetes, das der Muttergottes gefällt.
Berücksichtigen wir das Ergebnis der Handlung derer, die eifrig die Marienverehrung verringern wollen, stellen wir fest, dass sie ebenfalls die Jesusandacht verringern. Doch bei denen, die sich nicht scheuen, die Verehrung zu Maria zu übertreiben, merken wir, dass ihre Andacht zu Jesus sehr intensiv ist. Es ist die Bestätigung dafür, dass die wahre Andacht zu Jesus nur da ist, wo auch eine große Andacht zu Maria besteht. Es sind die Worte des hl. Ludwig:


„O mein liebster Jesus, haben diese Menschen denn wirklich Deinen Geist? Machen sie Dir Freude, wenn sie so handeln? Kann man Dir denn gefallen, wenn man sich nicht bemüht, Deiner Mutter zu gefallen? Steht denn die Verehrung Deiner Mutter Deiner eigenen Verehrung im Wege? Beansprucht Maria vielleicht die Ehre, die man ihr zollt, für sich selbst? Sondert sie sich etwa von Dir ab? Ist sie etwa eine Fremde, die mit Dir gar keine Verbindung hat? Missfällt man Dir etwa, wenn man ihr gefallen will? Trennt oder entfernt man sich vielleicht gar von Deiner Liebe, wenn man sich ihr hingibt?“
„Wahrlich, mein liebenswürdiger Meister, es kann für die meisten dieser Gelehrten keine größere Strafe für ihren Stolz geben, als dass sie so weit von der Wahren Andacht zu Deiner Mutter entfernt sind und eine so große Gleichgültigkeit gegen sie an den Tag legen! Bewahre mich, o Herr, bewahre mich vor ihrem Irrtum und ihrem Verhalten, gib mir vielmehr einigen Anteil an der Gesinnung des Dankes, der Hochachtung und Liebe, die Du zu Deiner heiligen Mutter hegst, weil ich Dich um so mehr liebe und verherrliche, je mehr ich Dein Beispiel befolge.“
Hier erweitert sich die Anklage des heiligen Ludwig: es sind nicht nur „der eine oder der andere“ Gelehrte, sondern „die meisten dieser Gelehrten“. Es ist eine Warnung an die Leser, damit sie diesen pestartigen Gelehrten nicht folgen, sondern ihm in der Andacht zu Maria, die er lehrt.
So muss die Tätigkeit des Apostels sein, der die Andacht zu Maria verbreiten will.

Quelle: Wahre Andacht zur Muttergottes - Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Verein Österreichische Jugend CGDR, Wien

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