Die Ereignisse im
Heiligtum Unserer Lieben Lieben Frau von Fátima nach deren feierlich Krönung
zeigen besser als alles andere die weltweite Bedeutung ihrer Verehrung.
Die internationale
Wallfahrt und die Weihe
der weiblichen Jugend
der Katholischen Aktion
Im September 1943 trat der Nationale Rat der weiblichen
Katholischen Jugend in Fátima zusammen und legte das Versprechen ab, nach
Beendigung des Krieges alle Mitglieder in der ganzen Welt zu einer Wallfahrt
nach Fátima einzuladen, um der Seligsten Jungfrau zu danken und sie gemeinsam
um den wahren Frieden unter den Völkern anzuflehen. Der Vorschlag wurde im April 1946 vom
Internationalen Rat in Genf angenommen und sollte im Mai 1947 ausgeführt
werden.
Vom 3. bis 5. Mai versammelten sich die 35.000 Jugendlichen
aus allen Teilen Portugals und die
Abordnungen aus 21 Nationen: Argentinien, Belgien, Brasilien,
Deutschland, England, Frankreich, Holland, Indien, Irland, Italien, Kuba,
Luxemburg, Norwegen, Österreich, Polen, Rußland, Schweiz, Spanien, Ungarn und
den Vereinigten Staaten. Die Größte Zahl der Pilger stellte Spanien mit 500
Delegierten und vielen anderen, die sich ihnen freiwillig angeschlossen hatten.
Die Leitung hatten zwölf Erzbischöfe und Bischöfe aus Portugal mit dem Bischof
von Hongkong, der für die Katholische Aktion in Spanien gewählte Bischof und
der Generalvikar von Madras. Wer
vermöchte die erste brüderliche Bewegung dieser Jugend im Heiligtum
zu beschreiben und ihren ersten Besuch bei Unserer Lieben Frau in ihrer kleinen
Kapelle? Es herrschte der Geist glühender Andacht und flammenden Eifers.
Gemeinsam verrichteten alle die Andachten der Wallfahrer, die ihren Höhepunkt
in der Weihe der Katholischen weiblichen Jugend der ganzen Welt an das
Unbefleckte Herz Marias fanden.
Abschließend wurde die Bedeutung der Wallfahrt wie folgt
begründet:
„Gebet und Buße ist
die Botschaft Unserer Lieben Frau. Buße, die nicht in großen körperlichen
Abtötungen besteht, sondern in der Erfüllung der täglichen Pflichten, in einem
Leben christlicher Vollkommenheit, das Mannhaftigkeit, ja fast immer Heldenmut
fordert. Gebete nicht nur in Worten, sondern vor allem im Tun. Unser Leben sei
in allen seinen Bereichen ein Leben des Glaubens. Schließlich fordert die
allerseligste Jungfrau von uns eine Überprüfung unserer ganzen religiösen
Haltung . . . Die gegenwärtige Krisis verlangt eine Erneuerung unseres Lebens,
des persönlichen Lebens jedes einzelnen und des ganzen Gesellschaftslebens.
Beides wollen wir erneuern und gestalten aus dem Geist des Evangeliums. Hier
ist der Maßstab all unseres Handelns, nach dem wir uns mehr denn je mit aller
Entschlossenheit ausrichten wollen. Vereint im weltumfassenden Geist der
Einheit und voll Hoffnung auf die seligste Jungfrau, der wir uns gestern mit der
ganzen Katholischen Jugend geweiht haben, gehen wir fort von hier, um Fátimas
Boten zu sein und der ganzen Welt jene einzige Wahrheit zu bringen, die allein
uns retten kann.“
Nach der Beendigung der Wallfahrt versammelten sich die Leiterinnen zu einem Kongress; auf diesem wurde die Idee einer Weltwallfahrt
zur Madonna von Fátima erwogen.
Nach außen weniger auffallend, aber von nicht geringerer
Bedeutung war der Kongress der
Missionsvereinigung des Klerus, der vom 9. bis 13. August 1948 in Fátima
abgehalten wurde. Mehr als 200 Priester und viele Seminaristen waren gekommen;
alle religiösen Orden waren Zahlreich vertreten. Fünf Bischöfe hatten den
Vorsitz gemeinsam mit dem Generalsekretär der Vereinigung, Monsignore Felice
Berretta, und einigen Leitern aus verschiedenen Ländern. Der Kongress wurde am
13. August mit der Weihe der Missionsvereinigung an die Gottesmutter von Fátima
und an ihr Unbeflecktes Herz abgeschlossen.
Die Gründe und die Bedeutung dieser Weihe wurden vom
Generalsekretär mit folgenden Worten zusammengefasst:
„Am kommenden 13.
August wird die Missionsvereinigung des Klerus von Portugal den ersten
Nationalkongress in Fátima abhalten und sich bei dieser Gelegenheit geschlossen
der Allerseligsten Jungfrau von Fátima weihen. Die 230.000 Priester und
Seminaristen wollen die Gelegenheit nicht versäumen, diese Weihe voll tiefer
Bedeutung mitzuvollziehen . . . Fátima ist auserwählt, vereinender Mittelpunkt
zu sein, da es seit 40 Jahren die Stadt jener ist, die der Heilige Vater
,Königin der Welt' nannte. - Die
Weltweite Bedeutung seiner Botschaft ist eindrucksvoll . . . Diese Botschaft
ist uns Priestern zu verkünden anvertraut! . . . Pius XII., am gleichen Tag und
der selben Stunde zum Bischof geweiht, da die allerseligste Jungfrau zum
erstenmal in Fátima erschien, ist Wegbereiter einer neuen Zeit; der Papst
selbst hat die ganze Welt den Unbefleckten Herzen Marias geweiht . . . Etappen,
die das wunderbare Bild der Jungfrau in Erinnerung rufen . . .
Fátima, das
Missionszentrum: von wunderbarer Ausstrahlungskraft; von Indien, vom fernen
China, von Japan und Afrika, von den Ländern der Mohammedaner strebt alles nach
dem segenspendenden Mittelpunkt des Heils. Unbeschreiblich ist der Triumphzug,
in dem die ,Weiße Botin‘ alle Länder durcheilt, überall folgt ihr eine
begeisterte Menge . . .“
S. E. Kardinal Fumasoni Biondi, Präfekt der Propaganda,
schreibt in seiner Botscjaft an die Teilnehmer des Kongresses:
„. . . Wenn die
allerseligste Jungfrau einst wünschte, dass die ganze Welt ihrem Unbefleckten
Herzen geweiht werde, müssen dann nicht die Priester in erster Linie ihrem
Wunsche Folge Leisten? . . . Es scheint alls wolle sich uns die Jungfrau von
Fátima mit besonderer Vorliebe als Königin der Apostel und Königin der
Missionen zeigen. Fátima ist wirklich in allen Missionen Afrikas, Chinas,
Japans und Indiens bekannt, und Unsere Liebe Frau von Fátima besucht als
Pilgerin alle diese Länder. Überall wird sie freudig erwartet, angerufen in
allen Nöten und mit Lobpreisungen vom Volke empfangen, selbst von solchen, die
nicht Christen sind. Das Herz der mächtigen himmlischen Mutter, voll der Gnade
und voll der Gnaden, ist bereit, die Welt zu retten, die im Todeskampfe liegt.“
Anlässlich des dritten Internationalen Kongresses des
Priestermissionsvereines, der vom 5. bis 8. September 1950 in Rom tagte, wurde
eine Statue Unserer Lieben Frau von Fátima geweiht, ein Geschenk des
Priestervereines in Portugal an das Internationale Sekretariat. Die in Fátima
vollzogene Weihe an das Unbefleckte Herz Marias wurde nun in Gegenwart der
versammelten Vertreter des Vereins aus 54 Ländern erneuert. Der Generalsekretär
hob gebührend die Bedeutung dieser Weihe hervor: „Unsere Liebe Frau, die Königin der Missionen, hat nicht nur den Vorsitz bei
diesem Kongress geführt, sondern sie will auch allen Mitgliedern des Vereines
den wahren apostolischen Geist für alle ihre weiteren Arbeiten erbitten.“
Erinnern wir uns ferner: des
dritten Internationalen Kongresses katholischer Ärzte; nach ihren
wissenschaftlichen Tagungen in Lissabon und Coimbra wollten sie sich in Fátima
zusammenfinden und unter den Schutzmantel jener stellen, die das „Heil der
Kranken“ genannt wird.
Am 21. Juni 1948 trafen alle in der ,Cova da Iria‘ ein; es
waren 180 Vertreter aus 16 verschiedenen Nationen. Voll Andacht verrichteten
sie alle Gebete der Pilger, und am Nachmittag des 22., als sich alle zum
letzten Male versammelten, vollzogen sie die Weihe an das Unbefleckte Herz
Marias im eigenen Namen und in Namen aller katholischen Berufskollegen der
ganzen Welt. Die Weihe der katholischen Ärzte der Welt war in lateinischer
Sprache abgefasst und wurde von den anwesenden Vertretern mit tiefer
Ergriffenheit und Andacht gesprochen.
Quelle:
Maria spricht zur Welt – Geheimnis und Weltgeschichtliche Sendung Fatimas – L.
Gonzaga de Fonseca – Tyrolia-Verlag – Innsbruck – Wien – München
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