07.07.2014

Die wunderbare Jungfrau Maria


Die Heiligen haben wunderbare Dinge von Maria  ausgesagt und waren  nach ihrem eigenen Geständnis nie beredter, nie glücklicher, als wenn sie von ihr sprechen konnten. Feierlich bekennen sie, dass es unmöglich sei, die Größe ihrer Verdienste zu begreifen,  die sich bis zum Throne Gottes erheben, die Weite ihrer Liebe zu ermessen, die sich über alle Länder der Erde erstrecke, die Größe ihrer Macht zu erfassen, die sie Gott gegenüber besitze, und endlich die Tiefe ihrer Demut, aller ihrer Tugenden und Gnaden zu durchdringen, die einem unerforschlichen Abgrunde gleichen. Alles preist, alles verkündet von Tag zu Tag, von einem Ende der Erde bis zum andern, von den höchsten Regionen des Himmels bis zu den tiefsten Gründen der Erde die wunderbare Jungfrau Maria. Die neun Chöre der Engel, die Menschen jeglichen Geschlechtes, Alters, Standes und jeglicher Religion, Gute und Böse, bis hinab zu den Dämonen, sind durch die Macht der Wahrheit unwiderstehlich gezwungen, Maria selig zu preisen. Alle Engel des Himmels, sagt der hl. Bonaventura, rufen ihr fortwährend zu: Sancta, Sancta, Sancta Maria, Dei Genitrix et Virgo, „heilig, heilig, heilig bist du Maria, Gottesgebärerin und Jungfrau“, millionenmal des Tages bringen sie ihr den Engelsgruß Ave Maria dar, und bitten sie in tiefster Ehrfurcht um die Gnade, von ihr mit einigen Aufträgen beehrt zu werden. Ja, Sankt Michael, sagt der hl. Augustinus, obwohl der Fürst des ganzen himmlischen Hofes, ist am eifrigsten bemüht, ihr alle Ehre zu erweisen und erweisen zu lassen, und steht selbst immer bereit, auf ihr Wort hin einem ihrer Diener zu Hilfe zu eilen. Die ganze Erde ist erfüllt von ihrem Ruhm. Wie viele Königreiche, Diözesen und Städte haben sie zu ihrer Patronin und Beschützerin erwählt! Wie viele Dome sind Gott unter ihrem Namen geweiht! Kaum eine Kirche gibt es ohne einen Altar zu ihrer Ehre; kaum ein Land, eine Gegend, wo man nicht eines ihrer wundertätigen Bilder verehrte, vor dem Kranke und Elende von allen möglichen Übeln geheilt, Hilfesuchende mit mannigfachen Gnaden beglückt und bereichert werden. Wie groß ist die Zahl der Bruderschaften, Kongregationen und Orden, die den Namen Mariä tragen und unter ihrem Schutze stehen! Wie viele Tausende von Mitgliedern all dieser Bruderschaften, wie viele Mönche und Nonnen in all jenen Orden singen ihr Lob und preisen ihre Barmherzigkeit! Selbst der Kinder Mund, der kaum das Ave Maria zu stammeln vermag, verherrlicht den Namen dieser guten Mutter. Die Sünder wenden sich in reumütiger Gesinnung voll Vertrauen an diese barmherzige Vermittlerin am Throne Gottes, selbst die Teufel in der Hölle zittern vor ihr mit Furcht und Schrecken und tragen so zu ihrer Verehrung bei.

Hl. Ludwig Grignion von Montfort, Abhandlung über die wahre Andacht zu Maria, aus der Einleitung

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