Am 24. September 1445 sah der junge Schäfer des Zisterzienserklosters Langheim, Hermann Leicht, auf einem Acker oberhalb des langheimischen Hofes Frankenthal ein weinendes Kind sitzen, das vor seinen Augen verschwand, als er es mitleidsvoll aufheben wollte. In einer 2. Vision erblickte er das Kind in kristallklarem Lichtglanz aufleuchtend an der gleichen Stelle, zwei brennende Kerzen neben ihm. Am 28. Juni 1446 schaute er von neuem das nackte Kind mit einem roten Kreuz auf dem Herzen, umgeben von 14 kleineren Kindern. Auf die Beschwörung der Erscheinung im Namen der Dreifaltigkeit antwortete das Kind in der Mitte: "Wir sind die 14 Nothelfer und wollen eine Kapelle haben, auch gnädiglich hier rasten. Und bist du unser Diener, so wollen wir dein Diener wieder sein." Darauf erhob sich die Kinderschar wie ein Vogelschwarm und verschwand in den Wolken.
Nach Joseph Dünninger hat der 14 Heiligen-Kult in der ersten Hälfte des 14. Jahrh. im Dominikanerkloster zu Regensburg seinen Anfang genommen. Dominikaner waren es, die ihn nach Franken hin verbreiteten. In Bamberg deuten aufgedeckte Freskenreste von Heiligen aus der Vierzehnergruppe in der Dominikanerkirche am Sand auf frühe Verehrung. Auch die Zisterzienser von Langheim scheinen, wenn die aus dem 18. Jahrh. stammende Behauptung von dem Vorkommen eines Meßformulars für die 14 Nothelfer in geschriebenen Missalen des Zisterzienserordens vor der Mitte des 15. Jahrh. zu Recht besteht, dem neuen Kult ein Tor geöffnet zu haben. Sie begünstigten jedenfalls, nachdem nach anfänglichem Zweifel die Wahrheit der Erscheinungen durch Wunder bestätigt worden war, die Entstehung einer Wallfahrtsstätte, die überraschend schnell großen Zulauf gewann und die in der Folgezeit alle anderen Wallfahrtsorte dieser Heiligen überlfügeln sollte.
Aus: Kunstführer Nr. 529, 1950, Verlag Schnell & Steiner, München (Entnommen aus Germania Catholica)
Nach Joseph Dünninger hat der 14 Heiligen-Kult in der ersten Hälfte des 14. Jahrh. im Dominikanerkloster zu Regensburg seinen Anfang genommen. Dominikaner waren es, die ihn nach Franken hin verbreiteten. In Bamberg deuten aufgedeckte Freskenreste von Heiligen aus der Vierzehnergruppe in der Dominikanerkirche am Sand auf frühe Verehrung. Auch die Zisterzienser von Langheim scheinen, wenn die aus dem 18. Jahrh. stammende Behauptung von dem Vorkommen eines Meßformulars für die 14 Nothelfer in geschriebenen Missalen des Zisterzienserordens vor der Mitte des 15. Jahrh. zu Recht besteht, dem neuen Kult ein Tor geöffnet zu haben. Sie begünstigten jedenfalls, nachdem nach anfänglichem Zweifel die Wahrheit der Erscheinungen durch Wunder bestätigt worden war, die Entstehung einer Wallfahrtsstätte, die überraschend schnell großen Zulauf gewann und die in der Folgezeit alle anderen Wallfahrtsorte dieser Heiligen überlfügeln sollte.
Aus: Kunstführer Nr. 529, 1950, Verlag Schnell & Steiner, München (Entnommen aus Germania Catholica)
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