27.08.2017

Die Notwendigkeit der Vermittlung bei Gott


Daraus ergibt sich, dass die Notwendigkeit eines Mittlers und einer Mittlerin bei Gott enorm ist: Wer gewöhnlich schlecht ist, der wendet sich jemanden zu, der gut ist, oder er ist verloren. In unseren Fall ist das die Muttergottes.

„Selbst unsere besten Werke sind gewöhnlich durch den mangelhaften Seelenzustand, in dem wir uns befinden, befleckt und verdorben.“

Eine strenge Behauptung! Unsere besten Werke sind gewöhnlich und üblicherweise befleckt, das heißt nicht nur ab und zu mal, sondern fast immer. Es ist das der Gegensatz zur liberalen Auffassung, die an dieser Stelle meint, dass wir alle im Grunde alle gut sind; nur hier und da versagen wir ein klein wenig. Im Gegenteil, wir sind von Natur aus schlecht; nur hier und da vermögen wir ein wenig gut zu sein. Dies ist die Sicht des hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort über den Menschen und dessen Leichtigkeit zu sündigen.

Der große marianische Heilige fährt fort:

„Wenn man reines, klares Wasser in ein übelriechendes Gefäß oder Wein in ein Fass gießt, dessen Innenwände durch die Reste eines anderen Weines, der darin war, verunreinigt worden sind, so wird das klare Wasser oder der neue gute Wein darin leicht verderben und bald den schlechten Geruch davon annehmen. Ebenso, wenn Gott in das Gefäß unserer Seele, die durch die Erbsünde und die eigenen Sünden verdorben ist, seine Gnade und seinen Himmelstau, den kostbaren Wein seiner göttlichen Liebe eingießt, so werden seine Gaben gewöhnlich durch den Sauerteig und den schlechten Bodensatz, welche die Sünde in uns zurückgelassen hat, verdorben und befleckt. Unsere besten Handlungen, selbst die höchsten Tugendakte, riechen danach. Es ist aber zur Erreichung der Vollkommenheit, welche wir nur durch die Vereinigung mit Jesus Christus erlangen, von größter Wichtigkeit, dass wir uns des Bösen, das in uns ist, entledigen; sonst wird der Herr, der unendlich rein ist und den geringsten Makel an der Seele unendlich hasst, uns zurückzuweisen und sich nicht mit uns vereinigen mögen.“

„Um uns von uns selbst zu befreien, müssen wir zunächst, erleuchtet vom Heiligen Geist, unsere Unfähigkeit zu allem Guten, unsere Schwäche in allen Dingen, unsere Unwürdigkeit für jede Gnade, unsere Unbeständigkeit jederzeit, wohl erkennen.“


Quelle: Wahre Andacht zur Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Correa de Oliveira – Hrsg.: Verein Österreichische Jugend CGDR - Wien

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