30.06.2016

Das größte Unglück.


Chosroes, der König der Perser, berief einmal eine Versammlung von weisen Männern aus seinem eigenen Lande und aus dessen Nachbarstaaten sowie aus sonstigen Gegenden der damals bekannten Welt.
Wie sie alle beisammen waren, legte er ihnen die Frage vor: Was wäre wohl das größte Unglück, das einen Menschen treffen könnte? Da antwortete ein griechischer Philosoph: „Das größte Unglück wäre ein friedloses Alter, zugebracht in äußerster Armut.“
Ein Inder meinte darauf:  „Nein ich halte für das größte Unglück Krankheit des Körpers, verbunden mit Schwachsinn des Geistes.“
Doch ein persischer Denker erklärte: „Ich bin überzeugt, dass größte Unglück, das einen Menschen zustoßen kann, ist, sich am Rande des Grabes zu befinden und dabei das Bewusstsein haben müssen: Ich habe kein gutes Leben geführt.“ Da stimmten alle, auch der König Chosroes selber ihm zu: „Ja, sterben müssen, wenn man ein schlimm angewandtes Leben hinter sich hat, das ist das Fürchterlichste.“

Gott verzeiht dem reumütigen Sünder noch im letzten Augenblick seines Lebens. (Man beachte die Worte Christi zum bußfertigen Schächer. (Luk. 23.)

Doch deshalb soll niemand die Buße bis zum Tode verschieben.

Der hl. Papst Pius X. hat durch ein Dekret der Ablass-Kongregation vom 9. März 1904 allen Gläubigen einen vollkommenen Ablass für die Sterbestunde gewährt, wenn sie einmal während ihres Lebens an einem Tage nach würdigem Empfange des Bußsakramentes und der Kommunion mit wahrer Liebe zu Gott folgendes Gebet verrichten:

„Herr, mein Gott, schon jetzt nehme ich jede Art des Todes, wie es dir gefallen wird, mit allen ihren Ängsten, Leiden und Schmerzen mit voller Ergebung und Bereitwilligkeit an.“

Außer diesen Bedingungen ist weiter nichts gefordert. Nur sorge man, im Augenblick des Todes im Stande der heiligmachenden Gnade zu sein.

Eine segensvolle Grabinschrift eines Familienvaters:

„Denk an Gott, denk an mich, denk an dich!“



Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. - Hrsg.: Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ - DVCK e. V., Frankfurt am Main

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