14.10.2015

Fragen zur Familiensynode 2015 - XI

XI. Einige „Schlüssel-Wörter“ der synodalen Debatte

Die „Zauberworte“

83. FRAGE: Ein Dokument der Synode wies darauf hin, dass es in der kirchlichen Pastoral auch eine „Umkehr der Sprache“ (Relatio post disceptationem, Nr. 33) geben müsse. Während und nach der Synode konnte man in der Debatte über die Lage der Familie eine Betonung bestimmter Schlüsselwörter bemerken, die dem behandelten Thema eine gewisse ideologische Note gaben. Zum Beispiel warf die Synode schon in ihrem Vorbereitungsdokument Nr. 1 ein Licht auf „die breite Aufnahme, die heutzutage die Lehre über die göttliche Barmherzigkeit und die Zärtlichkeit gegenüber den verletzten Menschen an den existentiellen und geographischen Peripherien erfährt“. Was ist von diesen Schlüsselwörtern zu halten?

ANTWORT: „Verletzte Menschen“, „Barmherzigkeit“, „Aufnahme“, „Zärtlichkeit“, „Vertiefung“ sind Beispiele von Wörtern, die einseitig und vereinfacht gebraucht werden und die so eine Art Talisman-Wirkung haben können. (Wir nennen sie hier „Zauberworte“.)

84. FRAGE: Was sind diese „Zauberworte“?

ANTWORT: Ein „Zauberwort“ ist ein an sich legitimer Begriff mit stark emotionalem Inhalt, der wegen seiner Flexibilität ausgewählt wird und der unterschiedliche Bedeutungen aufnehmen kann, entsprechend den Kontexten, in denen er angewendet wird. Die „Elastizität“ der Bedeutung dieser Begriffe ermöglicht einen propagandistischen Gebrauch, und macht sie anfällig für eventuellen Missbrauch für ideologische Zwecke.
Ein „Zauberwort“ ist zum Beispiel ein nützliches Instrument, um eine „unbemerkte ideologische Umwandlung“ durchzuführen, das heißt, einen Prozess, der die Mentalität des „Patienten“ verändert, ohne dass dieser bemerkt, dass er von einer legitimen Position zu einer illegitimen übergeführt wird. Manipuliert durch die Propaganda erhält das „Zauberwort“ Bedeutungen, die sich immer mehr den ideologischen Positionen nähert, zu denen es den „Patienten“ hinführen will. (vgl. Plinio Corrêa de Oliveira, Unbemerkte ideologische Umwandlung und Dialog“, deutsch bei Editora Vera Cruz Ltda., São Paulo, Brasilien, 1967, 3. Kapitel; siehe auch Warwick Neville, Manipolazione del linguaggio [Manipulation der Sprache], in Lexicon, S. 630-639).
Dieses Verfahren ist leicht anzuwenden, auch im klerikalen Umfeld. Der Gebrauch gewisser Begriffe kann die Gläubigen so beeinflussen, dass sie ein moralisches Urteil durch ein sentimentales Urteil ersetzen, oder ein substantielles Urteil durch ein formelles, sodass am Ende dann Dinge, die zuvor als verwerflich betrachtet wurden, dann als gut oder annehmbar akzeptiert werden.


Die „Vertiefung“ 

85. FRAGE: Gibt es Beispiele von „Zauberwörtern“, die auf der Synode gebraucht wurden?

ANTWORT: Wir haben den Fall des Wortes „Vertiefung“. Im gängigen Sprachgebrauch bedeutet es ein besseres Verständnis eines Begriffs oder einer Realität, um deren Grundlagen zu verstehen. In der Propaganda der Massenmedien jedoch wird es gebraucht, um Änderungen in der Beurteilung eines Begriffs oder einer Realität – im permissiven Sinn - zu bezeichnen, bis sogar die jeweiligen Fundamente geleugnet werden.
„Die sogenannten ,Vertiefungen‘ sind also, nach den Absichten derer, die sie erreichen wollen, wesentliche Änderungen in der bisher vom kirchlichen Lehramt weitergegebenen Lehre, die man besser als Bruch mit der Tradition bezeichnen sollte. Es handelt sich um kleine Schritte in Richtung neuer Regeln, die die Struktur der kirchlichen Disziplin als solche revolutionieren und damit einen wahren Bruch mit der Lehre des Lehramts herbeiführen würden. (…) Ich finde den Gebrauch der Bezeichnung ,Vertiefung‘ ziemlich heuchlerisch, weil es in Wirklichkeit um eine Reform der Kirche geht, die am Ende die dogmatischen Fundamente ihres Glaubens und ihrer Disziplin außer Kraft setzen würde“ (Msgr. Antonio Livi, ehem. Rektor der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Lateran Universität, Approfondimento della dottrina? No, è tradimento [Vertiefung der Lehre? Nein, das ist Verrat], La nuova Bussola Quotidiana, 21. Dezember 2014).

86. FRAGE: Könnte man vielleicht sagen, dass die gegenwärtige Lage der Gleichgültigkeit gegenüber dem katholischen Glauben es verlangt, dass die Wahrheit und die moralischen Regeln stufenweise vorgeschlagen und angewendet werden, nach Maßgabe des Gewissens des Einzelnen oder des Publikums?

ANTWORT: Die fortschreitende Kenntnis des Sittengesetzes befreit den Gläubigen nicht von der Pflicht, es vollständig zu kennen und zu praktizieren.
„Jedoch können sie (die Ehegatten) das Gesetz nicht als ein reines Ideal auffassen, das es in Zukunft einmal zu erreichen gelte, sondern sie müssen es betrachten als ein Gebot Christi, die Schwierigkeiten mit aller Kraft zu überwinden. Daher kann das sogenannte ‚Gesetz der Gradualität‘ oder des stufenweisen Weges nicht mit einer ‚Gradualität des Gesetzes‘ selbst gleichgesetzt werden, als ob es verschiedene Grade und Arten von Gebot im göttlichen Gesetz gäbe, je nach Menschen und Situationen verschieden. (hl. Johannes Paul II., Familiaris Consortio, Nr. 34). 

Die „verletzten Menschen“

87. FRAGE: Und wer wären die „verletzten Menschen“?

ANTWORT: In der aktuellen Debatte bezieht sich diese Formulierung auf Menschen, die im Stand der schweren und öffentlichen Sünde leben: unverheiratet Zusammenlebende, wiederverheiratete Geschiedene, homosexuelle Paare usw. Dadurch, dass man sie als „verletzt“ bezeichnet, umgeht man ein moralisches Urteil, indem man nur einen Aspekt ihrer konkreten Situation hervorhebt, der zwar richtig, aber zweitrangig ist. Also bezeichnet man sie mit einem Begriff, der Mitleid erzeugen soll: es sind ja nur „verletzte Personen“, vielleicht unschuldige Opfer, denen man keine schwere Schuld auferlegen darf.
Angesichts einer „verletzten Person“ ist natürlich die normale Reaktion, sich ihr zu nähern, um zu helfen. In unserem Fall wird, um das psychologische Leid der jeweiligen Person nicht weiter zu verschlimmern, auf diese Weise jegliches moralische Urteil als unangebracht zurückgewiesen. Statt dessen wird empfohlen, diesen Personen mit einem Gefühl von „Barmherzigkeit“ und „Zärtlichkeit“ entgegenzukommen, als einzige Basis für eine Bewertung ihrer Situation und damit für eine ihr angemessene Pastoral. Am Ende dieses Prozesses besteht die Gefahr, dass vor lauter Mitleid der sündhafte Zustand auch noch gerechtfertigt wird. Das bedeutet eine Änderung der Grundwerte der kirchlichen Lehre, alles, um der „verletzten Person“ nicht noch mehr Leid zuzufügen.

88. FRAGE: Ist dies nicht genau die in dem bekannten Gleichnis vom „barmherzigen Samariter“ empfohlene Haltung?

ANTWORT: Im Gegenteil. Das schöne Gleichnis vom „barmherzigen Samariter“ wird hier missverstanden. Wenn es nach der heutigen dominierenden Mentalität ausgelegt würde, würde es tatsächlich zu einem paradoxen Ergebnis führen. Der helfende Samariter wäre demnach so bemüht, weitere Leiden des Verwundeten zu verhindern, die Schwere seiner Verletzungen zu verharmlosen und ihn vor schmerzhaften Behandlungen zu bewahren, die seine Heilung herbeiführen könnten, dass er sich nur darum kümmern würde, schmerzlindernde Medikamente zu verabreichen. Damit würde er ein vorübergehendes Leiden in ein chronisches verwandeln. Um den Verwundeten nicht mit Schuldgefühlen zu beunruhigen, würde der Helfer ihm auch nicht empfehlen, den gefährlichen Weg, auf dem er überfallen wurde, in Zukunft zu meiden; der Ärmste, schlecht gepflegt und schlecht beraten, liefe daher Gefahr, dasselbe noch einmal zu erleben.

Die „Barmherzigkeit“

89. FRAGE: Ein anderes, in der Synodendebatte häufig verwendetes Schlüsselwort war „Barmherzigkeit“. Wenn Gott den Sündern immer vergibt, sollte da nicht auch die Kirche Barmherzigkeit walten lassen und ihre Strenge im Hinblick auf den Zugang von Menschen, die in ungeordneten Verhältnissen leben, zu den Sakramenten etwas mildern?

ANTWORT: „Dies greift als sakramentaltheologisches Argument zu kurz. Die gesamte sakramentale Ordnung ist ein Werk göttlicher Barmherzigkeit und kann nicht durch Berufung auf das Prinzip, auf das sie sich stützt, aufgehoben werden. Durch die sachlich falsche Berufung auf die Barmherzigkeit besteht zudem die Gefahr einer Banalisierung des Gottesbildes, wonach Gott nichts anderes vermag als zu verzeihen. Zum Geheimnis Gottes gehören neben der Barmherzigkeit auch seine Heiligkeit und Gerechtigkeit. Wenn man diese Eigenschaften Gottes unterschlägt und die Sünde nicht ernst nimmt, kann man den Menschen letztlich auch nicht seine Barmherzigkeit vermitteln. (…) Die Barmherzigkeit Gottes ist keine Dispens von den Geboten Gottes und den Weisungen der Kirche“ (Kardinal Gerhard Müller, Die Unauflöslichkeit der Ehe und die Debatte in Bezug auf die zivil Wiederverheirateten und die Sakramente, in In der Wahrheit Christi verbleiben: Ehe und Kommunion in der katholischen Kirche, Echter Verlag, Würzburg, 2014, S. 127).
„,Barmherzigkeit‘ ist ein weiteres Wort, das leicht missverstanden werden kann (…) Da sie mit der Liebe zusammenhängt, wird die Barmherzigkeit, gleich der Liebe, gegen das Recht und die Gerechtigkeit ausgespielt. Aber man weiß genau, dass es keine Liebe ohne Gerechtigkeit und Wahrheit gibt, dass es keine Liebe gibt, wenn man gegen die Gesetze handelt, seien es göttliche oder menschliche. Der hl. Paulus entgegnet denjenigen, die seine Aussagen über die Liebe falsch interpretiert haben, dass „die Regel die Liebe (ist), die die Werke des Gesetzes vollbringt“ (Gal 5,14). (…) Angesichts des göttlichen Gesetzes gibt es keinen Widerspruch zwischen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, Strenge des Gesetzes und Barmherzigkeit der Vergebung. (…) Die Befolgung eines göttlichen Gesetzes kann nicht als der Liebe und Barmherzigkeit zuwiderlaufend dargestellt werden. Jedes Gebot Gottes, selbst das strengste, enthält das Antlitz der göttlichen Liebe, wenn auch nicht immer der barmherzigen Liebe. Das Gebot der Unauflöslichkeit der Ehe und der ehelichen Keuschheit ist eine Gabe Gottes und kann nicht als Gegensatz zur Barmherzigkeit Gottes gesehen werden. (…) Im konkreten Fall ist die missbräuchliche Anrufung der Barmherzigkeit nichts weiter als eine Übertretung des göttlichen Gesetzes“ (Kardinal Velasio de Paolis, Vortrag a.a.O , SS 27 und 22).

90. FRAGE: In den Diskussionen rund um die Synode führt die Betonung der Barmherzigkeit dazu, dass irreguläre Situationen nicht mehr vom Standpunkt von Recht und Pflicht, sondern vom Standpunkt des Verständnisses und der Vergebung aus betrachtet werden, „nicht aus dem Blickwinkel eines moralischen Urteils, sondern aus der Sicht der Verletzlichkeit der Personen“ (Zitat aus den Schriften der heterodoxen Lobby, die sich „Wir sind Kirche“ nennt). Wäre dies nicht eine authentisch christliche Sichtweise?

ANTWORT: Die Kirche kann sich nicht wie ein Schwindler benehmen, der Leidende betrügt, indem er ihnen einen Trank anbietet, der die Schmerzen weniger spürbar, die Krankheit aber schlimmer macht. Die Kirche ist vielmehr verpflichtet, dem Beispiel des guten Samariters, der Christus darstellt, zu folgen und wie ein weiser Arzt zu handeln, der die seelisch Kranken und Verwundeten wirklich heilen will, indem er die wirkungsvollste, wenn auch schmerzhafte, Medizin verwendet, die den Leidenden von den Gebrechen heilt und vor Rückfällen schützt. Das setzt voraus, dass die Kirche den Patienten die Schwere und Ernsthaftigkeit ihrer Krankheit nicht verheimlicht und auch deren Verantwortung nicht verharmlost, sondern ihnen vielmehr Augen und Herzen öffnet, bevor sie ihre Wunden schließt.
Gewiss muss die Heilung schonend sein, das heißt, die Verletzlichkeit der Person muss berücksichtigt werden. Aber eine solche Vorsicht muss immer noch in erster Linie die Heilung im Auge haben, anstatt sie zu verhindern, in der Illusion mit palliativen Mitteln einem Kranken helfen zu können, der die Arznei, die ihm wirklich helfen könnte, ablehnt. Man darf auch nicht die Verletzlichkeit eines Kranken, der unter einer schmerzhaften Therapie leidet, mit der Empfindlichkeit dessen verwechseln, der die Heilung verweigert.
„Der Weg der Kirche (…) ist immer der Weg Jesu: der Weg der Barmherzigkeit und der Eingliederung. Das bedeutet nicht, die Gefahr zu unterschätzen oder die Wölfe in die Herde eindringen lassen, sondern den verlorenen reuigen Sohn aufzunehmen, entschieden und mutig die Verletzungen der Sünde zu heilen“ (Papst Franziskus, Predigt am 15. Februar 2015 zum Abschluss des Konsistoriums).


91. FRAGE: In der synodalen Debatte ist die „Barmherzigkeit“ das leitende Kriterium für die Pastoral geworden. Sollte dieses Kriterium nicht über die Forderungen der Sittenlehre gestellt werden, so dass deren Bewertung dadurch verändert werden kann?

ANTWORT: Die Barmherzigkeit kann über die Gerechtigkeit siegen, aber sie kann ihr nicht zuwiderlaufen, weil sie dann ungerecht wäre. Sie kann auch nicht die Wahrheit leugnen, weil sie dann falsch wäre. Außerdem kann sie, gerade weil sie sich auf der praktischen Ebene befindet, auch nicht in die Lehre eingreifen, was bedeutet, dass sie das moralische Urteil über eine Verhaltensweise nicht beeinflussen kann. Andernfalls fiele eine solche „Barmherzigkeit“ unter die bekannte biblischen Verurteilung: „Wehe jenen, die das Böse als Gut, das Gut als Böse bezeichnen, die Finsternis als Licht und Licht als Finsternis hinstellen, die Bitter als Süß und Süß als Bitter hinstellen!“ (Is 5,20).
„Man darf die Liebe nicht mit der Barmherzigkeit identifizieren. Diese ist sicher ein Aspekt der Liebe und ist Liebe, indem sie das Gute mitteilt, das jedes Böse beseitigt. Die Liebe kann sich aber auch dadurch ausdrücken – und in einigen Fällen muss sie es tun –, dass sie die Barmherzigkeit verweigert, wenn diese als eine wohlwollende  Duldung oder, schlimmer noch, als eine Billigung [des Bösen] verstanden wird“ (Kardinal Velasio De Paolis, Vortrag, S. 22)
 „Die Barmherzigkeit als Tugend ist mit der Gerechtigkeit keineswegs unvereinbar. (…) Wir dürfen keine ungerechte Barmherzigkeit walten lassen, denn das wäre eine völlige Verfälschung der göttlichen Offenbarung. (…) Eine ungerechte Handlung ist somit nie barmherzig. Die Barmherzigkeit unterscheidet sich vom bloßen Mitleid dadurch, dass die Barmherzigkeit, ,das Elend des anderen beseitigen will‘; oder mit anderen Worten, die Barmherzigkeit bekämpft aktiv das Böse, in dem der Mensch verfangen ist. Ein falscher Trost, der darin besteht, eine Sünde als ,lässlich‘ zu bezeichnen, stellt keine Barmherzigkeit dar, wenn man denjenigen, der davon betroffen ist, nicht von dem Übel erlöst. (…) Das Erbarmen kommt aus der Liebe zu der Person, um sie vom Übel der Untreue zu erlösen, die sie bedrückt und die sie an einem Leben in Vereinigung mit Gott hindert. Das ist etwas völlig anderes, als die Untreue ohne eine innere Erneuerung durch die Gnade einfach zuzulassen, so, als würde Gott unsere Sünden zudecken, ohne unser Herz durch Reinigung zu bekehren. Es handelt sich hierbei um einen wichtigen dogmatischen Unterschied zwischen der katholischen und der lutherischen Rechtfertigungslehre“ (J. J. Pérez-Soba, Die Wahrheit des Ehesakraments, in Pérez-Soba und Kampowski, a.a.O. SS. 66-69). 

92. FRAGE: Sollte die Kirche nicht weniger als strenge Lehrmeisterin und Richterin, sondern vielmehr in erster Linie als eine barmherzige Mutter erscheinen?

ANTWORT: „Auch auf dem Gebiet der ehelichen Moral handelt die Kirche als Lehrerin und Mutter. Als Lehrerin wird sie nicht müde, die sittliche Norm zu verkünden, welche die verantwortliche Weitergabe des Lebens bestimmen muss. Diese Norm ist nicht von der Kirche geschaffen und nicht ihrem Gutdünken überlassen. In Gehorsam gegen die Wahrheit, die Christus ist, (…) interpretiert die Kirche die sittliche Norm und legt sie allen Menschen guten Willens vor, ohne ihren Anspruch auf Radikalität und Vollkommenheit zu verbergen. Als Mutter steht die Kirche den vielen Ehepaaren zur Seite, die in diesem wichtigen Punkt sittlichen Lebens Schwierigkeiten haben. (…) Aber es ist die eine Kirche, die zugleich Lehrerin und Mutter ist. Deswegen hört die Kirche niemals auf, aufzurufen und zu ermutigen, die eventuellen ehelichen Schwierigkeiten zu lösen, ohne je die Wahrheit zu verfälschen oder zu beeinträchtigen.(…) Darum muss die konkrete pastorale Führung der Kirche stets mit ihrer Lehre verbunden sein und darf niemals von ihr getrennt werden. Ich wiederhole deshalb mit derselben Überzeugung die Worte meines Vorgängers: ,In keinem Punkte Abstriche an der Heilslehre Christi zu machen, ist hohe Form seelsorglicher Liebe‘“(hl. Johannes  Paul II.,  Familiaris Consortio, Nr. 33).
„Ferner, wenn nichts von der Heilslehre Christi zu unterschlagen eine hervorragende Ausdrucksform der Liebe ist, so muss dies immer mit Duldsamkeit und Liebe verbunden sein; dafür hat der Herr selbst durch sein Wort und Werk den Menschen ein Beispiel gegeben. Denn obwohl er gekommen war, nicht um die Welt zu richten, sondern zu retten, war er zwar unerbittlich streng gegen die Sünde, aber geduldig und barmherzig gegenüber den Sündern“ (sel. Paul VI.,  Humanae Vitae, 29).


Quelle: 
„Vorrangige Option für die Familie“
100 Fragen und 100 Antworten im Zusammenhang mit der Synode
von S.E. Erzbischof Aldo di Cillo Pagotto SSS, S.E. Bischof Robert F. Vasa und S.E. Weihbischof Athanasius Schneider

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