31.01.2015

Die vortrefflichen Eigenschaften der Seele Mariens – IV


„Maria ist das herrlichste Meisterwerk des Allerhöchsten.“

Harmonische Sensibilität – Nichts ist im Menschen nach der Erbsünde so in Unordnung geraten als das Empfindungsvermögen. Wir fühlen uns zu vielen hingezogen, zu dem wir uns nicht hingezogen fühlen dürfen.  Demzufolge müssen wir einen ständigen Kampf zwischen unserer Neigung zum Guten und dem Hang zum Bösen führen.

In Maria, die ohne Erbsünde empfangen wurde, gab es diese Missverhältnisse nicht. Ihr auf alle Schwingungen ausgerichtetes feines und kräftiges Empfindungsvermögen war genau auf alle Wünsche eingestellt, die die Vernunft und der Wille äußerten. Sie war in ihremganzen Wesen reine Harmonie, ungestört von den Folgen der Erbsünde, die uns vorhanden sind.

Weiter: „Maria ist das herrlichste Meisterwerk des Allerhöchsten, dessen Kenntnis und Besitz er sich allein vorbehielt.“

Welch wunderbarer Begriff! Maria ist so herrlich, dass der hl. Ludwig selbst, der ja nur ihr bescheidener Minnesänger ist, unerschöpflich scheint, wenn er von ihr spricht. Nur Gott kann ihre Vollkommenheiten in ihrem ganzen Maße erkennen. In ihr gibt es Schönheiten, Vollkommenheiten, Vortrefflichkeiten, die nur er betrachtet. Unser Verstand und unser Blick werden sie nie begreifen und erreichen können.

Maria ist wie die riesigen wunderbaren Konstellationen am Himmel, die der Mensch nie ganz erkennen wird. In ihr gibt es Eigenschaften, die ausschließlich Gott vorbehalten sind. Sie Besitzt eine Art der Unerkennbarkeit: verzückt halten wir vor ihren Füßen inne und verstehen, nachdem wir meinen, viel von ihr verstanden zu haben, dass wir doch nur verstanden haben, dass wir nur sehr wenig oder fast gar nichts von ihr verstehen. Wir werden uns immer an der Schwelle ihrer Pforte befinden, eine Pforte, die für uns so groß, zu erhaben ist.

„Maria ist die wunderbare Mutter des Sohnes Gottes, dem es gefiel, sie während ihres Lebens zu verdemütigen und verborgen zu halten. Um sie in der Demut zu fördern, nannte er sie, wie eine fremde Person, Frau' und Weib', obwohl er sie in seinem Herzen höher schätzte und mehr liebte als alle Engel und Menschen.“

Der hl. Ludwig entwickelt auch hier den Gedanken, dass auch Jesus während seines Lebens, sie unbekannt halten wollte. Nur er kannte sie.

„Maria ist die versiegelte Quelle und die getreue Braut des Heiligen Geistes, zu der er allein Zutritt hat.“

Auch hier wieder der Gedanke, dass Gott allein die Erkenntnis Mariens vorbehalten ist.

„Maria ist das Heiligtum und die Ruhestätte der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, wo Gott erhabener und göttlicher gegenwärtig ist, als an irgend einem anderen Ort des Universums, und herrlicher thront als über den Cherubim und Seraphim.“

In der Himmlischen Hierarchie nehmen die Cherubim und Seraphim den höheren Grad, die Schutzengel den unteren Grad ein. Als einer Heiligen einmal ihr Schutzengel erschien, kniete sie nieder, weil sie dachte, in der Gegenwart Gottes zu sein, so groß ist die Herrlichkeit der Engel. Und im Himmel gibt es Milliarden von ihnen. Wie würden wir vor Staunen erstarren, wenn wir sie alle zugleich sehen würden? Maria ist jedoch über alle erhaben. Von ihrer unergründlichen Seele haben wir nur unvollkommene Vergleichsbeispiele, die im besten Sinne nur unzureichend sind.

„Ohne ein ganz besonderes Vorrecht ist es daher keinem Geschöpf erlaubt, so rein es auch sein mag, in dieses Heiligtum einzutreten.“

Es gibt also eine privilegierte Kategorie von Menschen, denen Gott in seiner Freigebigkeit die Gabe  schenkt, die im Normalen Fall kein Mensch besitzt, die Andacht zu Maria zu erkennen und zu praktizieren, wie der hl. Ludwig sie lehrt. Und die „Apostel der letzten Zeiten“, von denen er spricht, werden diese Gabe haben. Deshalb werden sie furchterregend im Kampf gegen das Böse und erfolgreich in der Verteidigung des Guten sein. Es sind bevorzugte Seelen die die Gnade erhalten werden, die Schwelle der wahren Andacht zu Maria zu überschreiten.


Quelle: Wahre Andacht zu Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira -Hrsg.:  Aktion „Österreich braucht Mariens Hilfe“ - Verein Österreichische Jugend C.G.D.R.

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