24.05.2014

Stoßgebet eines Fabrikherrn


Aus Lehrerkreisen: Die Last, die das Leben in heutiger Zeit den Menschen aufbürdet, ist nicht zu ertragen, wenn ihnen ein barmherziger Gott nicht von oben her die Hand reicht, an die sie sich mit ihrer Bürde anklammern können. Nur Gott kennt sie Zahl derjenigen, die schon an der Not des Lebens zerbrochen sind und durch Selbstmord geendet haben.

Anderseits gibt es auch viele Menschen, die trotz der vielen Arbeit, die sie Tag für Tag zu leisten haben, in beständiger Verbindung bleiben mit ihrem Gott und Herrn gerade dadurch ihr Leben zu einem segensvollen gestalten.

Ich kannte den Chef eines großen Fabrikwesens. Sein Geschäft florierte, aber er war mit Arbeit überlastet. Ich stand ihm am Pult gegenüber. Er hatte die Gewohnheit, oft am Tag für kurze Augenblicke die Stirne in die Hand zu stützen und die Feder ruhen zu lassen. Es kamen glänzende Zeiten fürs Geschäft, es kamen trübe Zeiten, aber die Gewohnheit blieb dieselbe.

Der ernstheitere, in sich gefestigte Chef erregte meine Bewunderung. In einer stillen Stunde, da des Lebens Not mich schier zu Boden drücken wollte, hat er mir sein Geheimnis anvertraut. „Ich bete täglich fast jede Stunde“, so sagte mir mein Chef: „Meines Heilandes kostbares Blut komme mir, den Meinen und Armen Seelen zugut“. „Es ist ein uraltes Gebetchen, das meine Großmutter mich gelehrt hat“. So der Chef. – Ich machte es ihm nach und bin nicht am Leben zerbrochen; im Gegenteil, ich spürte Gottes Segen auf meinen fernen Lebenswegen.

Der heilige Paulus befiehlt uns: „Möge ihr essen oder trinken oder etwas anderes tun, so tut alles zu Ehre Gottes“. (1. Kor. 10, 31).

Alle Heiligen pflegten Stoßgebete zu verrichten. Der hl. Ignatius von Loyola hatte das Stoßgebet: „Alles zur Ehre Gottes“, der hl. Franz von Assisi: „Mein Gott und mein alles“ (50 Tage Ablass jedes Mal, Leo XIII. 4.5.1888)

Stoßgebete haben große Kraft, gleichwie ein Wassertropfen, der immer wieder auffällt und dadurch sogar ein Stein aushöhlt.

Quelle: „Sonne Dich“ – P. Max Dudle SJ. – Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ – DVCK e.V.- Frankfurt a. M.


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