17.07.2013

Unsere Liebe Frau von Mettenbuch

Im Advent 1876, 1. bis 21. Dezember, erschien in einer abgelegenen Waldschlucht bei Metten die Muttergottes mit dem Jesuskind vier Mädchen und einem zehnjährigen Buben. Sie saß auf einem Thronsessel; auf ihrem Schoß ruhte das göttliche Kind, und der hl. Joseph schaute von rückwärts mit gütigem Blick auf das Jesuskind. 

Die Erscheinung war von einem Sternenkranz umgeben und zwei Engel standen links und rechts. Scharen von Engeln schwebten von oben herab, mit Musikinstrumenten in den Händen. Das ganze Weihnachtsgeheimnis ließ sich aufs neue vom Himmel in diese Waldeinsamkeit hernieder. Die Muttergottes wünschte, daß eine kleine Kapelle gebaut und daß sie als "Trösterin der Betrübten" verehrt werde. - Sie ermahnte zum eifrigen Gebet, vor allem des Rosenkranzes, und daß man die hl. Sakramente empfangen solle. - Anschließend begleitete Maria die Kinder den steilen Waldpfad hinauf in Richtung ihres Heimatdorfes Mettenbuch. 

Auf halbem Wege blieb sie bei einem Birnbaum stehen und sagte zu den Kindern: "Hier ist heute unser Altar." Noch heute steht hier ein schönes Kreuz aus Metall. Am 3. Dezember 1876, dem ersten Adventssonntag, erschien dem Buben der göttliche Heiland am Kreuz. Er war so leidend und mit Blut überronnen, daß der Knabe zutiefst erschüttert war. - Auch entstand eine kleine Quelle, durch deren Wasser sehr viele Heilungen geschahen. Die Kunde hiervon verbreitete sich sehr schnell, so daß aus Bayern, Österreich und Böhmen Scharen von Pilgern kamen. Eine Kapelle und Notunterkünfte für die vielen Leute wurden errichtet. Auch wurden Andachtsbildchen und Medaillons hergestellt. - Die Patres vom Kloster Metten, welche die Kinder in der Schule hatten und die Familien kannten, setzen sich tapfer für die Echtheit der Erscheinungen ein und zwei von ihnen mußten ihre Überzeugung mit scharfer Maßregelung bezahlen. 

Auf kirchenfeindliche Intrigen hin, der man von maßgebender Seite her leider widerstandslos nachgab, kamen strengste Erlasse, welche die Abreißung der Kapelle und Pilgerquartiere sowie die Vernichtung aller Bildchen und Andenken geboten. Die Kinder wurden unmöglichen Verhören unterworfen und ihnen unter Stafe verboten, je etwas über die Erscheinungen zu sagen. - Dennoch erlosch im gläubigen Volk das Andenken hieran nicht ganz. Selbst im Weltkrieg 1939/45 gelobten sich Krieger zur Muttergottes von Mettenbuch, wenn sie glücklich die Heimat wieder sehen würden . - "Maria, Trösterin der Betrübten, bitt für uns!"

(Nach: "Erscheinungen U.L. Frau bei Mettenbuch" von P. Benedikt Braunmüller O.S.B., Deggendorf 1878, Verlag von J. Pfeiffer, Redaktionsarchiv "Das Zeichen Mariens", Immaculata-Verlag, CH-9050 Appenzell)

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